9. Beitrag Spitzenfest backstage - Die Plauener Spitze im Wandel der Zeit und das Spitzenfestabzeichen

Was wäre Plauen ohne sein berühmtes Markenprodukt: Plauener Spitze®?

Darauf können wir euch leider keine Antwort liefern. Wir wissen nur, dass unsere Stadt ohne sie nicht in diesem Licht erstrahlen würde, wie wir es gewohnt sind. Und natürlich gäbe es ohne sie weder ein Spitzenfest noch eine Spitzenprinzessin.

Aus diesem Grund gebührt der Faszination „Plauener Spitze“ ein separater Artikel im Rahmen unserer Beitragsreihe zu „Spitzenfest backstage“.

Seit bereits über 150 Jahren ist die Plauener Spitze auf dem Weltmarkt vertreten. Die wirtschaftliche und auch kulturelle Entwicklung der gesamten vogtländischen Region hat hierdurch einen bedeutenden Aufschwung erlebt.

Kein Wunder, denn diese höchst filigranen und kostbaren textilen Kunstwerke begeistern die Menschen bis heute. Nicht nur in der Modeindustrie hat sich die Plauener Spitze zu einem festen Bestandteil etabliert, sondern auch im Bereich der Heim – und Wohntextilien ist das Produkt nicht mehr wegzudenken.

Die Grundsteine der Erfolgsgeschichte der Plauener Spitze fanden sich bereits im Jahr 1810, da sich die gewerbliche Handstickerei zu dieser Zeit in Plauen schon einen Namen gemacht hat. Folglich wurden im Jahr 1828 schon mehr als 2.000 Heimarbeiterinnen in der Weißstickerei beschäftigt.

Doch das war natürlich nur der Anfang. Mit Fortschreiten der Industrialisierung in dieser Branche, wurden 1857 die ersten Stickmaschinen im Vogtland aufgestellt.

Berühmtheit erlangt in diesem Zusammenhang Theodor Bickel, dem es im Jahr 1881 erstmals gelang, maschinengestickte Tüllspitze mit Plattstichen herzustellen.

Zwei Jahre später wurde die Produktion mithilfe der sogenannten Schiffchenstickmaschinen in Plauen erweitert. Diese ermöglichten die Fertigung von echter Luftspitze.

Als besonderes Highlight in der Erfolgsgeschichte der Plauener Spitze darf das Jahr 1900 keinesfalls fehlen. Mit der Einladung auf die Weltausstellung in Paris und der damit verbundenen Verleihung des Grand Prix gelang dem Produkt ein weiterer faszinierender Durchbruch.

Durch diesen wirtschaftlichen Aufschwung entwickelte sich Plauen bis zum 1. Weltkrieg zu einer Großstadt, welche um das Jahr 1912 ihre absolute Blütezeit erleben durfte. Kein Wunder, denn mit über 120.000 Einwohnern und rund 16.000 Stickmaschinen hatte die Stadt ein bedeutendes Wachstum zu verzeichnen.

Doch leider erlitt auch Plauen einen ernüchternden Umschwung in seiner Entwicklung. Im Jahr 1945 – und damit mitten in Zeiten des 2. Weltkrieges – wurden 75% der Stadt zerstört. Dies beeinflusste natürlich auch die Plauener Spitze. Viele Stickereien und Musterkollektionen wurden vernichtet.

Erst nach dem Jahr 1950 erlebte die Branche wieder einen Aufschwung. Auf der Leipziger Messer konnte das Produkt über 30 Goldmedaillen erringen und wurde damit zum Exportschlager der damaligen DDR.

Aber zurück in die Gegenwart: Die Plauener Spitze steht in der heutigen Zeit als eine Art Qualitätssiegel und Premium – Marke.  Mit rund 40 – meist kleineren – Unternehmen, welche im Raum des Vogtlandkreises noch in dieser Branche tätig sind, spielt das Produkt nach wie vor eine bedeutende Rolle in unserer Region. Produziert wird unter dem geschützten Markennamen Plauener Spitze®. 

Durch den Branchenverband Plauener Spitze und Stickereien e.V. werden diese Unternehmen sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen und Privatpersonen seit 1990 vereint. Als Hauptaufgabe kommt dem Verband die Marken- und Schutzrechtsarbeit zu. Weiterhin kümmert er sich um die Förderung der Ausbildung in Berufen der Stickereiindustrie sowie Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation.

Eine weitere Berühmtheit – gefertigt aus Plauener Spitze -  darf im Rahmen dieses Beitrags nicht vergessen werden: das Spitzenfestabzeichen!

Verbunden mit einer langjährigen Tradition gehört es mittlerweile zweifellos zu jedem Spitzenfest dazu! Seit der Erstauflage des Stadtfestes im Jahre 1955 wird fortlaufend ein neues Motiv des Abzeichens geboten und lässt Sammlerherzen höherschlagen!

Im Folgenden zeigen wir euch einige ausgewählte Spitzenfestabzeichen der vergangenen Jahre:

Wer sich die gesamte Sammlung der bisherigen Abzeichen einmal anschauen möchte, der sollte einmal unter: www.plauen.de/de/tourismus/plauen-entdecken/plauener-spitze/spitzenfest.php vorbeischauen oder die Werke im Original im Plauener Spitzenmuseum bestaunen.

Und wer noch mehr über die historische Entwicklung der Spitzen – und Stickereiindustrie des Vogtlandes erfahren möchte, der ist sollte unbedingt der Plauener Schaustickerei und – wie bereits erwähnt - unserem Plauener Spitzenmuseum einmal einen Besuch abstatten. Seit 1984 werden in den Ausstellungsräumen wertvolle Exponate der weltberühmten Plauener Spitze ausgestellt und deren historischer Wandel in Produktion und Gestaltung dargestellt.

Besitzt Ihr Produkte aus Plauener Spitze®? Zeigt sie uns doch gern einmal und verlinkt uns auf Euren Bildern bei #socialmedia!

 

Facebook: Dachverband Stadtmarketing Plauen e.V.

Instagram: stadtmarketing_plauen

 

(Quelle: www.plauen.de/ Info-Flyer zu Plauener Spitze)

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